Mit sechs Jahren stand für mich fest: "Trompete oder gar nichts". Glücklicherweise erfüllten mir meine Eltern diesen Wunsch und so trug mich die Musik durch meine Kindheit und Jugend. Das Schulklavier ließ ich im Alter von 15 Jahren zunächst uninteressiert links liegen; zusätzlich zur Trompete lernte ich noch Schlagzeug und Kirchenorgel. Vielleicht musste diese Pause vom Klavierspielen sein, denn irgendwann fand ich plötzlich Gefallen daran, mich ohne Noten ans Klavier zu setzen und einfach drauf loszuspielen.
Nach dem Abitur spielte ich bis 2004 in einer professionellen Party- und Showband Keyboard. Eine bessere Schule zum Heraushören von Melodien und Harmonien hätte mir gar nicht passieren können - wie am Fließband übten wir neue Charttitel und tourten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
2004 bot sich mir die einmalige Gelegenheit für eine Weichenstellung: ich spielte erfolgreich im "Hotel Mandarin Oriental München" für die Stelle als zweiter Hauspianist vor und verließ die Band. Tag und Nacht übte ich das, was sich die Gäste am Vorabend in der Bar noch bei mir gewünscht hatten und feilte kontinuierlich an meinem "Barpiano"-Stil. Diesen beeinflusste maßgeblich der "Grand Seigneur" des Barpianos Simon Schott. Ich bin sehr dankbar, ihn noch persönlich kennengelernt zu haben. Seine Wirkung als großes Vorbild für mich hat er auch nach seinem Tod 2010 nicht verloren.
Meine Mission: Die Menschen mit bekannten Melodien berühren - auf Stimmungen reagieren - im Hintergrund und doch präsent bleiben...
9/2018, Friedberger Allgemeine